Freitag, 4. April 2014

FC Winterthur

FC Winterthur




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Nichts gegen Fussball, aber hier begebe ich mich auf Glatteis. Wenn Sie mir trotzdem folgen wollen, bitteschön: Der FC Winterthur, vorgestellt von einer, die glaubt, die Abseits-Falle sei ein heimtückischer
Hinterhalt und die Schwalbe ein Zugvogel. Also, der FCW, das sollte man wissen, war bereits dreimal Schweizer Meister (1906, 1908 und 1917). An diese Erfolge konnte er allerdings bislang nicht mehr anknüpfen, und so ist er heute ein hoffnungsvoller Verein, der immer mal wieder kurz vor dem Aufstieg steht - in die Super-League. 

So jedenfalls lehrt es mich meine Freundin Sônia, welche mit Fussball sozialisiert und seit in Winterthur lebend, dem FCW treu ergeben ist. - Vorläufig aber rackert sich die Mannschaft in der Challenge-League ab, wo die grösste Herausforderung offenbar darin besteht, den Mut nicht zu verlieren. Doch das macht nichts, findet meine Freundin Sônia, denn solange das so ist, bleibe der FCW das, wofür sie ihn liebt: ein Club mit wenig Pyro-, dafür umso mehr Familienkultur. Auch andernorts zeigt man sich insgeheim jeweils erleichtert, wenn der FCW diese Kurve nicht kriegt: bei der Stadt als Stadionbetreiberin. Will der FCW nämlich aufsteigen, muss ein anständiges Stadion her. Das sagt nicht meine Freundin Sônia, sondern der Fussballverband. Veranschlagter Kostenpunkt? 20 Millionen Franken (was erfahrungsgemäss die Untergrenze ist). 

2012 kam die Stadt allerdings in Zugzwang, da die Swiss Football League dem Club die Challenge-LeagueLizenz verweigerte. Vorerst wird nun also in Sicherheitsmassnahmen und Sanitäreinrichtungen des Stadions auf der Schützenwiese investiert, was 3,5 Mio. Franken kosten wird. 10,6 Mio. sind für die Sanierung der vorhandenen, weitere acht für den Neubau einer zusätzlichen Tribüne vorgesehen. Wie auch immer, Fussball besteht ja nicht in erster Linie aus Zahlen, sondern aus dem Runden, das ins Eckige soll. Und dafür sorgen bekanntlich die Spieler. 

Beim FCW sind es nicht die ganz grossen Stars (der Christiano heisst hier mit Nachnamen Leite), was aber nicht bedeutet, dass sie es nicht waren oder sein werden. Joachim Löw etwa war 1994 als Spieler beim FCW, und Admir Mehmedi soll hier sogar die schönste Zeit seines jungen Lebens verbracht haben. Das sagt nicht meine Freundin Sônia, das hat er mir selbst gesagt. Etwas anderes hat sie aber noch erwähnt, dass nämlich im Club eine klare Hackordnung bestehe, die sich jede Saison wieder neu definieren müsse, wegen der Transfers, versteht sich. Die tragen zum Marktwert bei, der beim FCW letztes Jahr bei 5,7 Millionen lag. 

Verglichen mit dem FC Basel ist das gerade mal ein Neuntel, was wiederum ein Fünfzehntel des FC Barcelonas ist. Womit wir schon wieder bei den Zahlen wären. Und wenn wir schon da sind, darf diese Eine nicht vergessen gehen, denn hier hat der FCW definitv die Nase vorn: beim Gründungsjahr anno 1896. Hier schlägt der FCW den FC Barcelona um ganze drei Jahre - und das auf ewig!

Sie wollen wissen, weshalb Winterthurerinnen die glücklichsten Frauen der Schweiz sind? Am 14.4.2014 erfahren Sie es!

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